Speisekarten-Blog

(Fast) aus der Seele gesprochen

Eingetragen am 2011-06-20 18:05 von Thorsten Sommer unter #andererseits.

Auch bei mir liegt in den nächsten Wochen ein Provider-Wechsel und ein neues Handy an. Da sprechen mir die folgenden Worte doch fast aus der Seele – ich hätte es nur noch härter formuliert:

Wenn ihr also noch schnellere Netze aufschaltet, liebe Telekoms und Vodafones, und wenn ihr noch leichtere und größere Smartphones entwickelt, liebe Samsungs und HTCs dieser Welt, dann denkt doch bitte daran, die Basics nicht zu vergessen: das Telefonieren. Denn egal, was ihr über kristallklare Gesprächsqualität und reibungloses Umschalten zwischen den Netzen erzählt: Man kann noch immer nicht problemlos telefonieren. Auch im Jahre 2011 nicht. Es mag euch mittlerweile altmodisch erscheinen, aber man braucht es noch oft genug. Also bitte: vergesst das Telefonieren nicht!

[ via: Basic Thinking ]

Lernresistent, wie ich schon sagte. Und: Ich brauche ein Telefon zum Telefonieren – wie ich schon vor mittlerweile sechs(!) Jahren schrieb.

BTW: Was ist eigentlich aus meinen damaligen Beobachtungen/Wünschen geworden?

  1. Usability-Testing für Bedienoberflächen: Hah! Statt immer simpler, werden die Smartphones immer unübersichtlicher. Selbst Apple-Telefone halte ich mittlerweile für zu kompliziert zum Telefonieren.
  2. Ausbau Netz- und Sprachqualität: Ha, ha. Heute existieren die selben Funklöcher wie vor sechs Jahren. Jetzt empfange ich halt statt GSM- kein UMTS-Signal – und die Sprachqualität ist immer noch hundsmiserabel.
  3. Funktionierende Sprachwahl: Ha, ha, ha. Darauf habe ich mittlerweile zu lange gewartet. Funzt auch heute nicht, wird es wohl auch nie tun.
  4. Eingebaute Freisprecheinrichtung: Oho! Das ist bei einigen Geräten tatsächlich was geworden. Vor allem bei Blackberry kann man ordentlich Dampf drauf geben.
  5. Material, Robustheit und Gehäusedesign: Hmmm – teils, teils. Die Geräte sind zwar hochwertiger geworden, aber leider auch größer und klobiger.

Insgesamt irre ich heute noch genauso suchend durch die Gänge der einschlägigen Handy-Anbieter wie beim letzten Mal. Gradlinige Telefone, die obige Kriterien erfüllen sind weiterhin eine Fehlanzeige. Muss ich wohl wieder irgendwelchen Schrott als Kompromiss akzeptieren.

iPad Smart Cover – Erfahrungsbericht

Eingetragen am 2011-05-24 22:41 von Thorsten Sommer unter #andererseits.

Vorweg: Ich find es gut. Und nach mittlerweile vier Wochen Dauereinsatz jeden Tag besser.

Dieser Meinung sind wenige. Im Netz findet man bislang vor allem kritische Stimmen. Aus meiner Sicht sind die Kritikpunkte jedoch nicht wirklich treffend. Allerdings fange ich wie immer lieber mit dem Positiven an:

Das Smart Cover passt wirklich ideal zum iPad 2. Die Magnethalterung ist einfach magisch. Man muss es selbst gesehen und gefühlt haben, um das wirklich zu verstehen. Hält perfekt und ist die platzsparendste aller denkbaren Befestigungsmöglichkeiten.

Auf und zu gleich an und aus. Dank der eingebauten Magneten schaltet das iPad 2 sich genau in den richtigen Betriebszustand. Adieu Home-Button und Ein-Schalter. Ebenfalls eine Art von Magie.

Die Reinigungswirkung des Covers wird sicherlich mit dem Alter nachlassen, derzeitig funktioniert sie aber einwandfrei. Die bekannten senkrechten Streifen entstehen in den Sollknickstellen des Smart Covers. Fährt man jedoch einfach mit einem glatten Teil des Smart Covers über die Stellen, sind auch diese umgehend sauber. Adieu Microfasertuch. Noch eine Magie.

Aufgerollt dient das Smart Cover als Stütze für den liegenden und stehenden Betrieb. Ok, im liegenden Betrieb bleibt es vielleicht etwas flach, im stehenden Betrieb definitiv zu steil, aber: Adieu iPad-Ständer (jedenfalls für kurze Zeiträume).

Angesichts all dieser Funktionen halte ich den Preis zwar immer noch für hoch, aber trotzdem vertretbar.

Zur Materialqualität sei noch angemerkt: Leder ist ein Naturprodukt und zerkratzt selbstverständlich durch Benutzung, nimm schnell Flecken auf (insbesondere bei Flüssigkeitskontakt) und hat sicherlich keine dauerhafte Hochglanzoberfläche. Muss es aber auch gar nicht haben, denn Leder soll halt auch wie Leder aussehen. Daher stören mich die sonst so häufig angemerkten Alterungs- und Gebrauchsspuren nicht. (Die Plastikvarianten kann ich nicht beurteilen.)

Das Allerbeste am Smart Cover muss ich zum Schluss auf jeden Fall noch anmerken: Das Smart Cover erhält den Formfaktor des iPad 2 – Die Kombination bleibt klein, handlich, kompakt und leicht. Das Smart Cover trägt nicht auf und macht das iPad 2 weder merklich größer noch schwerer. Und auf die Größe eines Tablets kommt es nunmal an. Alle anderen Cover-Lösungen, die ich bisher gesehen habe, kommen spätestens hier deutlich ins Hintertreffen (auch mein beim iPad 1 so geliebtes Moleskine-Cover).

iPad 2 und Smart Cover – für mich eine ideale Kombination, die ich gerne weiterempfehle.

iPad-Weinkarten II

Eingetragen am 2011-05-05 17:59 von Thorsten Sommer unter #blogging.

Ist zwar noch sehr us-amerikanisch, aber zeigt sicherlich in die richtige Richtung: SmartCellar.

PS: Danke an Andrew für den Tipp.

Klemmbrett-Karten

Eingetragen am 2011-05-01 18:17 von Thorsten Sommer unter #blogging.

Tjaja, die Junx&Madels von Newworks lassen sich immer wieder was Neues einfallen. Diesmal: Klemmbrett-Karten. – Wie immer gilt: Leider teuer ;-)

Mitropa-Karte

Eingetragen am 2011-04-15 15:38 von Thorsten Sommer unter #web-tipps.

Externe Speisekarten-Galerie: Bei Gastro L. E. kann eine Speisekarte der Mitropa von 1959 bewundert werden.

iPad-Speisekarten auf dem Vormarsch

Eingetragen am 2011-04-06 09:10 von Thorsten Sommer unter #blogging.

Eine weitere Speisekarte für das iPad, diesmal auf Kreuzfahrtschiffen der AIDA-Flotte. Entsteht hier ein Trend?

Gäste des neuen Kreuzfahrtschiffes AIDAsol können ihre Speisen ganz bequem per iPad auswählen. In den À-la-carte-Restaurants an Bord wie dem Rossini oder dem Buffalo Steak House kann man sich mit wenigen Handbewegungen sein persönliches Menü zusammenstellen.

[ via: Restaurant News ]

Diese Idee auf einem Kreuzfahrtschiff umzusetzen, hat sicherlich auch den Charme, dass die Tablets nicht wegkommen können ;-)

Außerdem glaube ich so langsam, dass die Idee richtig gut werden könnte. Vor allem auf Basis des neuen iPad 2, dessen Format (insbesondere bzgl. Dicke und Gewicht) schon sehr nah an eine Speisekarte herankommt. Wenn man die App dann noch frei verfügbar macht, kann man die Karte komplett elektronisieren, für Kundenbindung nutzen, individuell genug gestalten, trotzdem relativ preiswert herstellen, mit minimalen Aufwand aktualisieren, usw. – Klingt schon fast wie eine Geschäftsidee (die ich hiermit vorsorglich urheberrechtlich schütze ;-))

800.000 Besucher

Eingetragen am 2011-03-25 12:12 von Thorsten Sommer unter #interna.

Wie beim letzten Mal sind auch diesmal wieder ungefähr zwölf Monate vergangen, bis der Besucherzähler um 100.000 weitere Schritte vorangekommen ist. Vielen Dank für den konstant hohen Zulauf. Ich mache natürlich gerne weiter ;-)

PS: Speisekarten-Blog bei 128.000 – nur 7.000 weitere Besucher. Demnach ist die Startseite des Blogs nicht wirklich der Bringer?! Mal sehen, was ich aus dieser Erkenntnis mache.

Semmelnknödeln, äh, Speisenkarten

Eingetragen am 2011-03-10 18:29 von Thorsten Sommer unter #blogging.

Herrlich! Der Wortzerklauber Karl Valentin hat die Diskussion um das Speise-N-karten-Zähl-O-Meter schon vor langer Zeit angeregt – und Barbara Damm lässt uns in ihrem Artikel „Es ist schon alles gesagt! Nur noch nicht von allen! – Die Wortakrobatik des Karl Valentin“ daran teilhaben. Ich sag es ja: Herrlich. Aber lesen Sie selbst:

Eine Sprache beherrschen bedeutet, daß der Sprechende in der Lage ist, subjektiven Sinn zu objektivieren und objektiven Sinn zu subjektivieren. Sprechen und Verstehen, Performanz und Kompetenz bedingen einander wechselseitig. Bei Valentin dagegen ist Sprache kein Verständigungsmittel, sondern Stolperstein. Die Absurdität liegt darin, daß ihm, oder besser, seinen Figuren, nichts anderes übrig bleibt, gegen diesen Stolperstein mit dem Mittel anzugehen, das sie am wenigsten im Griff haben -- der Sprache. Wem aber die Worte fehlen, der kann weder verstehen noch sprechen, mag man einwenden. Doch da hat man nicht mit Valentin-Charakteren gerechnet: Sie sind Meister der Beharrlichkeit -- Hindernisse sind schließlich da, um überwunden zu werden! Wo es hakt, machen sich die Wortakrobaten das tückische Objekt einfach auf ihre Weise nutzbar. Das gesamte Valentin-Werk spottet dem Ausspruch Voltaires: "Alles, was einer Erklärung bedarf, ist die Erklärung nicht wert" -- Valentin-Figuren erklären sich um Kopf und Kragen:

"V.: ...deln!
L.: Was 'deln'?
V.: Semmelnknödeln heißt's!
L.: Ich hab ja g'sagt Semmelknödel.
V.: Nein, Semmelnknödeln!
L.: Nein, man sagt schon von jeher Semmelknödel.
V.: Ja, zu einem -- aber zu mehreren Semmelknödel sagt man Semmelnknödeln.
L.: Aber wie tät' man denn zu einem Dutzend Semmelknödel sagen?
V.: Auch Semmelnknödeln -- Semmel ist die Einzahl, das mußt Ihnen merken, und Semmeln ist die Mehrzahl, das sind also mehrere einzelne zusammen. Die Semmelnknödeln werden aus Semmeln gemacht, also aus mehreren Semmeln; du kannst nie aus einer Semmel Semmelnknödeln machen. [...]"

Wer Valentin kennt, weiß, daß diese Diskussion sich endlos im Kreise dreht -- ein dramaturgisches Konstruktionsprinzip, das dem Menschen die Fähigkeit nimmt, Situationen zu kontrollieren. In diesem Fall rutschen die Figuren in einen Argumentationskreislauf, aus dem es kein Entrinnen gibt. Da sie sich nunmal ihrer schiefen Logik ausgeliefert haben, müssen sie sich vom normalen Denken verabschieden. So beharren sie denn auch stur auf dem Absurden, bis ein Befreiungsschlag sie erlöst:

"V.: [...] solang die Semmelnknödeln aus mehreren Semmeln gemacht werden, sagt man unerbitterlich Semmelnknödeln.
K.: Du sagst es aber auch nicht richtig; jetzt hast grad g'sagt Semmelnknödeln.
V.: Nein, ich hab g'sagt Semmelnknödeln.
K.: Richtig muß es eigentlich Semmelknödeln heißen; die Semmel muß man betonen, weil die Knödel aus Semmeln gemacht sind -- überhaupt, das Wichtigste ist der Knödel; Semmelknödeln müßt es ursprünglich heißen.
V.: Nein, das Wichtigste ist das n zwischen Semmel und Knödeln.
K.: Ja, wie heißt es dann bei den Kartoffelknödeln?
V.: Dasselbe n, Kartoffelnknödeln.
K.: Und bei den Schinkenknödeln? Ah --
V.: Da ist's genauso -- da ist das n schon zwischendrin, es gibt keine Knödeln ohne n.
K.: Doch, die Leberknödeln.
V.: Ja, stimmt! -- Lebernknödeln kann man nicht sagen!"

Der Redner V. setzt sich tapfer über den Sprachgebrauch hinweg und versucht mit einer Art Pseudoetymologie logisch-argumentativ einen Sinn in Sprachkonventionen hineinzuschrauben. Das Ziel des Gespräches ist müßig und geht völlig am Gegenstand vorbei, da der Sprache ein Sinn unterstellt wird, den sie nicht hat. Nicht zuletzt entsteht die Komik der Szene aus der dringenden Notwendigkeit, mit der Knödelform und Knödelsorten durchdekliniert werden. Was oberflächlich betrachtet so naiv klingt, ist ein massiver Streit um den korrekten, objektiv verbindlichen Sprachgebrauch des Wortes 'Semmelknödel', als handele es sich um die fundamentale Auslegung eines Gesetzestextes. Die Verbindung von heroischer Form und banalem Inhalt kannte schon die menippäische Satire. Auch bei Valentins Zwang, völlig unproblematische Alltagsbegriffe zu definieren, kippt das Pathos ins Bathos.

[ via: parapluie ]

Ich lach mich scheckig! :-))

PS: Und wieder einmal ein herzlicher Dank an Herrn Pratsch für diesen Web-Tipp und vorzüglichen Lesegenuss.

Speisekarten-Beratung des Kulinaristik-Forums

Eingetragen am 2011-03-05 15:04 von Thorsten Sommer unter #beratung.

Das Kulinaristik-Forum Rhein-Neckar bietet jetzt auch eine Speisekarten-Beratung an:

Speisekarten sind Programmhefte der Gastronomen und Visitenkarten. Im Zeitalter der Internationalisierung sollten sie in Deutschland möglichst zweisprachig (Deutsch und Englisch) verfasst sein, in Chinarestaurants, italienischen und vergleichbaren Gaststätten sogar dreisprachig (Deutsch, Englisch und die Ausgangssprache, in Grenzregionen auf Deutsch, Englisch und in der Nachbarsprache). Diese Herausforderung setzt vertieftes Wissen um die Textsorte Speisekarte und praktische Hilfe bei ihrer Gestaltung voraus. Als Hilfe bietet das Kulinaristik-Forum Rhein-Neckar darum Beratung bei der sprachlichen und kompositorischen Gestaltung von Speisekarten an. Das Angebot betrifft sowohl die Sprache als auch die kompositorischen (ästhetischen) Aspekte zeitgemäßer Speisekarten.

[ via: Kulinaristik-Forum Rhein-Neckar ]

Ich würde ja gerne mal Ergebnisse einer solchen Beratung sehen. Kennt jemand einen Beratenen oder Berater?

Insgesamt finden sich mehr und mehr Beratungsangebote zu Speisekarten. (Dies ist das vierte mir bekannte.) Wird hier zunehmend der „Ernst der Lage“ erkannt oder handelt es sich um ein neu zu erschließendes, wirtschaftlich attraktives Betätigungsfeld?

PS: Erneut Dank an Herrn Pratsch für diesen Hinweis.

Fünf Minuten Deutsch

Eingetragen am 2011-03-05 14:58 von Thorsten Sommer unter #web-tipps.

Fünf Minuten Deutsch – beschäftigt sich zwar nicht mit dem Speisekarten-Thema, ist aber trotzdem für alle Sprachinteressierten sicherlich einen Blick wert.

PS: Vielen Dank an Herrn Pratsch für den Tipp.

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