Speisekarten-Beratung des Kulinaristik-Forums
Das Kulinaristik-Forum Rhein-Neckar bietet jetzt auch eine Speisekarten-Beratung an:
Speisekarten sind Programmhefte der Gastronomen und Visitenkarten. Im Zeitalter der Internationalisierung sollten sie in Deutschland möglichst zweisprachig (Deutsch und Englisch) verfasst sein, in Chinarestaurants, italienischen und vergleichbaren Gaststätten sogar dreisprachig (Deutsch, Englisch und die Ausgangssprache, in Grenzregionen auf Deutsch, Englisch und in der Nachbarsprache). Diese Herausforderung setzt vertieftes Wissen um die Textsorte Speisekarte und praktische Hilfe bei ihrer Gestaltung voraus. Als Hilfe bietet das Kulinaristik-Forum Rhein-Neckar darum Beratung bei der sprachlichen und kompositorischen Gestaltung von Speisekarten an. Das Angebot betrifft sowohl die Sprache als auch die kompositorischen (ästhetischen) Aspekte zeitgemäßer Speisekarten.
[ via: Kulinaristik-Forum Rhein-Neckar ]
Ich würde ja gerne mal Ergebnisse einer solchen Beratung sehen. Kennt jemand einen Beratenen oder Berater?
Insgesamt finden sich mehr und mehr Beratungsangebote zu Speisekarten. (Dies ist das vierte mir bekannte.) Wird hier zunehmend der „Ernst der Lage“ erkannt oder handelt es sich um ein neu zu erschließendes, wirtschaftlich attraktives Betätigungsfeld?
PS: Erneut Dank an Herrn Pratsch für diesen Hinweis.
Ein Kommentar:
Ja, ich kenne Herrn Prof. Dr. A. Wierlacher / Vorsitzender des Kulinaristik-Forums Rhein-Neckar.
Ein soignierter Sprachwissenschaftler und Gastrosoph mit (natürlich) sehr hohem Anspruch.
Nachfolgendes:
Entnommen aus der Website des Kulinaristik-Forums Rhein-Neckar e.V.
Was ist und was will die Kulinaristik?
Essen und Trinken sind komplexe menschliche Grund-bedürfnisse und zugleich lebenswichtige Kommunikationsformen. Darum wurde die Kulinaristik (von lat. culina, die Küche) als Fächer und Branchen übergreifender Beitrag zu den Lebens- und Kulturwissenschaften konzipiert. Ausgangsbasis der Kulinaristik ist die Erkenntnis, dass das Kulturphänomen Essen den ganzen Menschen betrifft und sich Kulturen im Kontext ihrer rechtlichen, sprachlichen, sozioökonomischen und politischen Systeme auch über ihre Essenordnungen definieren. Leitende Differenzierung ist die Unterscheidung zwischen Essen und Ernährung. Gegenstand ist die Trias von Kultur, Kommunikation und Küche. Voraussetzung ist der Kampf gegen den Hunger in der Welt. Ziel ist die Verdeutlichung der Bedeutungen des Essens und der Gastlichkeit im Aufbau der Kultur(en), in der Verständigung zwischen den Menschen (Generationen)
und im Leben des Einzelnen. Da die Kulturen - und in wachsenden Maße auch die sich globalisierende Nahrungsmittelindustrie - über unsere Essensnormen, Verhaltensrituale und Speisenhaushalte mitbestimmen, lässt sich kulinarische Bildung nicht als Privatsache, auch nicht als bloße Frage der Gesundheit etwa im Sinne der WHO erläutern. Sie ist vielmehr ein Teil unserer kulturellen und unserer interkulturellen Bildung, also eine Schlüsselqualifikation. Um sie geht es der Kulinaristik.