Speisekarten-Blog

Food-Porn: Rouge by Carte Noire

Eingetragen am 2013-03-02 12:45 von Thorsten Sommer unter #gastrosophie.

Gerade bei langeweiledich.net gefunden: Herrliches Himbeerdessert – dessen Zubereitung man im Video verfolgen kann. Ich habe jetzt jedenfalls Hunger ;-)

[ via: langweiledich.net ]
[ via: doobybrain ]

Genuss von Tabakwaren

Eingetragen am 2013-02-18 18:08 von Thorsten Sommer unter #blogging.

Langsam, aber stetig füllt sich die Speisekartensammlung in Blog-Form. Dabei ist allerdings zu beachten, dass die Blog-Einträge mit Datum des jeweiligen Restaurantbesuches gemacht werden, d. h. teilweise sehr weit in der Vergangenheit liegen können. – Aus der Karte des Betriebs von Juan Amador in Langen stammt dieser Ausschnitt:

Während des Menüs bitten wir Sie, auf den Genuss von Tabakwaren zu verzichten. Herzlichen Dank.

Die Karte stammt aus der Zeit vor dem gesetzlichen Rauchverbot in Deutschland. Erinnert sich noch jemand an diese Zeit? Ich für meinen Teil freue mich übrigens mittlerweile manchmal heimlich, wenn ich etwas Tabakduft in die Nase bekomme. Nicht während eines Menüs, aber gerne im Anschluss. – Wer erinnert sich sonst noch an die Zeit vor dem Rauchverbot? Wie wäre es, wenn man sich mal wieder diesem Genuss hingeben dürfte – in entspannter Atmosphäre, nach einem köstlichen Mahl?

Nicht Gegessenes bezahlen – ein neuer Trend?

Eingetragen am 2013-02-12 17:35 von Thorsten Sommer unter #blogging.

Das Lebensmittelverschwendung in der Gastronomie vermeidbar ist, sollte allen klar sein. Das Hotel Schwarzer Adler in Moers-Schwafheim geht jetzt „etwas radikalere Wege“ beim Umgang mit Gästen, die beim All-you-can-eat-Gambas-Abend über die Stränge schlagen:

Bitte bestellen Sie nur so viel, wie Sie essen können.

Nicht angegessene, nachbestellte Gambas werden mit € 10,00 berechnet.

[ via: Hotel Schwarzer Adler ]

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob die Formulierung auf der Karte wasserdicht (im rechtlichen Sinne) ist. Und der ein oder andere Gast wird seine Reste ggf. unter dem Salat verstecken ;-) Trotzdem halte ich die Ankündigung, nicht Gegessenes zu berechnen, erst einmal für einen mutigen Schritt. Ob das gleich ein Trend wird, bleibt natürlich abzuwarten. Über Erfahrungsberichte dazu würde ich mich freuen ;-)

Speisekarten richtig schreiben – Impressum

Eingetragen am 2013-02-01 21:29 von Thorsten Sommer unter #blogging.

Angeregt durch einen meiner Leser ein funktionaler Hinweis: Jede Karte sollte einige Angaben enthalten, anhand derer man Karte und Betrieb bzw. Ereignis auch im Nachgang noch identifizieren kann:

  • Name des Betriebes oder Anlass des Ereignisses.
  • Adresse, Kontaktdaten und Öffnungszeiten (bei Betrieben).
  • Datum – des Anlasses oder der Erstellung.

Mit diesen Angaben wird die Karte zum Erinnerungsstück und zum Werbeträger. Leider fehlen sie jedoch viel zu häufig.

PS: Für die Besserwisser unter uns: Nach DIN5008 bzw. ISO8601 werden numerische Daten im Format „jjjj-mm-tt“ notiert. Die DIN trägt allerdings nicht umsonst den umgangssprachlichen Titel „Büroschreibregeln“. Bei anlassbezogenen Karten würde ich daher das ebenfalls zulässige alphanumerische Format empfehlen, z. B. „1. Februar 2012“.

Gastronomie-Seiten für mobile Geräte

Eingetragen am 2013-01-28 18:17 von Thorsten Sommer unter #blogging.

Etwas provozierend textet man bei netzwertig.com: „Einzelhandel und Gastronomie haben den Smartphone-Boom verschlafen“. Naja, ganz unrecht haben sie damit nicht:

Torstenssons drei Kriterien für eine vernünftige mobile Website: Speise- und Getränkekarten, die auch mit dicken Fingern bedient und eingesehen werden können, ein Design, das für die Displaydimensionen von iPhone und typischen Android-Geräten geschaffen wurde, sowie ein Verzicht auf Details, welche die Ladezeit unnötig verlängern.

[ via: netzwertig.com ]

Ich halte es übrigens immer noch für die weitaus bessere Idee, dass gastronomische Betriebe in eine eigene(!) Website investieren – statt sich einer der diversen Plattformen unterordnen. Die eigene Philosophie, den eigenen Betrieb, den eigenen Mehrwert bitte auf einer eigenen Website darstellen. Sonst geht man in der Menge einfach unter.

Es ist übrigens erschreckend zu sehen, wieviele Besuche die Karten in meiner Galerie erhalten, weil die betreffenden Betriebe überhaupt keine eigene Website haben (geschweige denn eine, die für Mobilgeräte optimiert wäre). Sowas darf nun wirklich nicht passieren. Wenn jemand „Restaurantname Stadtname“ in den Suchschlitz tippt, sollte immer eine eigene Website zu finden sein. Viel muss dort auch gar nicht stehen – Anschrift, Öffnungszeiten und Kontaktdaten reichen ja schon. Das geht mit den einschlägigen Homepage-Baukästen heutzutage zu minimalen Kosten. Und selbst etwas ausführlichere Web-Seiten inkl. Aufbereitung für Mobilgeräte kosten nicht wirklich die Welt. (Beispiel gefällig?)

Wir sind alle nur Nummern … für Facebook

Eingetragen am 2013-01-25 18:00 von Thorsten Sommer unter #andererseits.

Falls noch jemand wissen möchte, warum ich meinen FB-Account gelöscht habe … Ich bin ein Mensch und keine Nummer. Schon gar keine „Facebook-ID“:

Facebook erkennt angemeldete Nutzer dabei auf allen Endgeräten und in allen Browsern anhand ihrer Facebook-ID wieder, vorausgesetzt, ein Nutzer ist bei Facebook angemeldet.

[ via: golem.de ]

Mir ist natürlich klar, dass Funktionen wie diese über kurz oder lang in allen sozialen Netzen etabliert werden – und auch anderswo. Aber es zwingt mich ja erfreulicherweise niemand dabei mitzumachen, wenn meine Privatsphäre kontinuierlich weiter ausgehöhlt werden soll.

Besonders kritisch sehe ich in diesem Fall die zugrundeliegende Philosophie:

Facebook vertraut dabei auf die Bequemlichkeit der Nutzer: Diese loggen sich in aller Regel nicht bei Facebook aus, und so kann Facebook ihr Verhalten im Web auch auf anderen Seiten erfassen. Das setzt allerdings voraus, dass diese Seiten einen Code von Facebook einbetten.

[ via: ebenda ]

Statt aufzuklären, wird ausgenutzt. Damit meine ich sowohl die FB-Nutzer als auch die Web-Seitenbetreiber, die hier zum Mitmachen animiert werden sollen. Letztere werden nämlich ganz nebenbei auch noch gläsern. Und nicht sie werden die eigentlichen Vorteile der Einbettung genießen, sondern wiederum Facebook.

Das Geschäftsmodell und den Sinn erkenne dahinter erkenne ich wohl. Gut heißen muss ich das Alles deswegen lange noch nicht.

PS: In der Zwischenzeit empfehle ich Ghostery.

Barkarte des Jahres 2013

Eingetragen am 2013-01-22 06:32 von Thorsten Sommer unter #blogging.

Die Kollegen von Mixology haben die Barkarte des Jahres gekürt – und ich muss natürlich auch noch meinen Senf dazugeben:

Die Barkarte des Schoellmanns vergisst nie, dass der Gast ein Restaurant aufgesucht hat und verweist auf die Speiseklassiker, die in einer Bar gleichsam eine feste Größe sein können: Clubsandwich, Pastrami, Austern. Ein Frühstücksortiment leitet dezent über zu Schaumweinen und Champagner Cocktails. Danach beweist die Karte eine profunde Kenntnis klassischer Cocktails, um auf ungewöhnliche Eigenkreationen aufmerksam zu machen, wie den New & Improved Blutwurst Fizz. Weniger versierten Bargängern signalisiert die Karte zwischen Retro- und künstlerischem Design, dass das Team bereit ist, den Gast auch mit einem Caipirinha abzuholen, um ihn oder sie dann bis zum Last Word zu begleiten.

Liebevolle Symbole zu den Kategorien und Unterteilungen der Karte ziehen sich hindurch. Lieblingsdetail ist eindeutig die Kategorie Scotch, bei dessen Symbol die Gerste aus dem Dudelsack wächst.

Es trinkt und liest sich gut in Schoellmanns Bar & Küche.

[ via: Mixology ]

In den Kommentaren geht die Diskussion rund um die Karte gleich weiter – teilweise überraschend emotional.

Wer sich die Karte (so wie ich) aus der Ferne anschaut (d. h. über das Web) findet jedenfalls eine handwerklich wirklich sehr solide Könnerkarte vor. Die Entscheidung der Jury könnte also sehr wohl richtig sein (leider kenne ich die anderen Teilnehmer des Feldes nicht).

Mir gefallen viele Aspekte dieser Karte: Die grafische Geschlossenheit, die ruhige Farbatmosphäre, die gewählten Schriftbilder (abwechslungsreich und trotzdem nicht unruhig wirkend), natürlich die Sektionsillustrationen, die vielen Beschreibungen der Cocktails und anderen Produkte, die Fotos (direkt aus dem Betrieb?!) und die Grafiken auf den Umschlagseiten. (Nur die Elvis-Illustration kann ich mir so gar nicht erklären.)

Anders als ein Teilnehmer an der oben erwähnten Kommentardiskussion möchte ich mich zu den betriebswirtschaftlichen Aspekten (vulgo: Preis- und Angebotsgestaltung) nur als Gast äußern (Für alles andere fehlen mir eindeutig die erforderlichen Kenntnisse): So hochwertig die Karte rüberkommt (und damit der von mir abgeleitete hohe Anspruch des Betriebes), so angemessen empfinde ich die Preise. (Andernorts wurde schon deutlich mehr für die entsprechenden Cocktails aufgerufen.) Wenn die Qualität dann noch stimmt, was bei einem von Mixology empfohlenen Betrieb als sicher anzusehen ist, dann sind sie definitiv angemessen.

Ebenfalls in der genannten Kommentardiskussion wird wieder mal auf das Thema Zusatzstoffkennzeichnung hingewiesen. Hier könnte ich mich allerdings nur wiederholen (siehe §9 Absatz 6 ZZulV). ABER: Der im gleichen Kommentar gemachte Hinweis auf eine Pflicht zum Ausweis von Mehrwertsteuer ist Mumpitz (und dabei wiederhole ich mich auch schon wieder). Denn nach §7 Absatz 5 PAngV muss es sich bei allen Preisen in Karten sowieso um Inklusivpreise handeln. Ein gesonderter Hinweis darauf ist also absolut überflüssig.

Kommen wir zurück zu den schönen Dingen an dieser Karte: Sie ist abwechslungsreich, informativ, lädt zum Stöbern und Verweilen ein. Sie repräsentiert sicherlich den Betrieb, die Betreiber und deren Philosophie. Insgesamt also wirklich alles richtig gemacht.

Wenn ich mir zu dieser Karte etwas wünschen soll/darf, dann vor allem eines: Ein Exemplar per Post in meinem Briefkasten ;-)

Creative Commons für die Speisekarte

Eingetragen am 2013-01-20 13:46 von Thorsten Sommer unter #blogging.

Die Anregung für den vorherigen Artikel gab übrigens eine Infografik zum Thema Creative Commons-Lizenzen (gefunden bei karrierebibel.de).

Demnach gibt es mehr als genügend Fotos, Bilder und Grafiken für alle Speisekarten dieser Welt mit einer CC-Lizenz. Man muss sie halt nur finden. Doch leider habe ich bisher noch kein Verzeichnis von CC-lizensierter Food-Fotos auftreiben können. (Wer weiß ggf. etwas?)

PS: Am Rande sei erwähnt: Die gesamte Speisekarten-Seite unterliegt einer CC-Lizenz (aktuell CC BY-NC-SA 3.0 DE).

Lizensierte Speisekarten?

Eingetragen am 2013-01-19 12:04 von Thorsten Sommer unter #gastronomie.

Tja, welchem Lizenzmodell unterliegen eigentlich Speisekarten? Und welche Lizenzmodelle müssen bei der Erstellung von Speisekarten beachtet werden? Gute Fragen … Versuch einer Annäherung:

Zunächst einmal sind alle gastronomischen Betriebe gesetzlich verpflichtet, öffentlich über ihr Angebot zu informieren (gemäß PAngV). Meinem laienhaften Verständnis nach wären sie damit amtliche Werke und daher gemeinfrei. (Was meinen die Juristen dazu?!)

Und selbst wenn die Karten dieser Definition nicht entsprächen, haben die Betriebe ein vitales Interesse an der zweiten Grundfunktion jeder Karte: Der Information zu Angebot und Betrieb – als Marketing-Instrument also. In diesem Sinne ist also davon auszugehen, dass die Betriebe gleichzeitig ein hohes Interesse daran haben (sollten), dass ihre Karten von möglichst vielen Menschen gelesen werden.

Gleichzeitig stecken in Speisekarten jedoch teilweise erhebliche Investitionen. Eine Karte ungefragt mitzunehmen ist daher nicht einfach nur schlechter Stil, sondern im Zweifelsfall Diebstahl.

Außerdem wirken bei der Erstellung von Speisekarten meistens mehrere Personen oder sogar Betriebe zusammen. Neben dem Gastronomen sind evtl. Texter, Grafiker, Photographen oder Redakteure an der Erstellung der Karte beteiligt. Deren Zulieferungen unterliegen dann ebenfalls Lizenzmodellen bzw. Urheberrechten. (Die vor dem ersten Auslegen der Karte geklärt sein müssen – natürlich inklusive eventuell fälliger Lizenzgebührenzahlungen.)

Hmmm … insgesamt noch nicht wirklich erhellend. Aber vielleicht weiß einer meiner Leser ja mehr?!

Gegenteil von Fastenkarte

Eingetragen am 2013-01-17 20:10 von Thorsten Sommer unter #blogging.

Ich hatte ja schon einmal Fastenkarten hier vorgestellt. Das geht natürlich auch anders herum – als „Jecke Karte“

Eine Karte speziell für die Karnevalszeit. Solche Ideen gefallen mir ja immer wieder. Vielen Dank an das Bauerngut Schiefelbusch für die gelungene Überraschung.

PS: Kleine Anmerkung: Statt die Preise in den Vordergrund zu rücken, wäre hier genug Platz für eine ausführliche(re) Beschreibung der Gerichte gewesen (zu Geschichte und Zutaten, oder warum sie auf dieser Karte auftauchen). Vielleicht bei der nächsten Karte ;-)

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