Speisekarten-Beratung: Fohlenweide
Vorhang auf für die nächste große Speisekarten-Beratung: Diesmal geht es um die Karte des Gasthof Fohlenweide aus Albstadt.
Besitzerin Heike Maier hat mir den aktuellen Entwurf zugesendet (hier als PDF (1 MB) zum Download). – Wie immer bitte ich zunächst meine Besucher um konstruktive Hinweise. Anschließend werde ich dann gerne noch meine eigene Ansicht zum Besten geben. Also: Los geht’s.
Die Karte soll als Fotoheft von Pixelspeed erstellt werden. Diese Herstellungsmethode hatte ich ja schonmal vorgestellt, bislang allerdings noch keine Rückmeldung dazu erhalten. (Zwischenzeitlich scheinen die Preise jedoch schon um einiges gesunken zu sein, so dass die Idee gar nicht mehr so falsch klingt.)
Vor dem Druck (zu Saisonbeginn) soll jedenfalls diese große Speisekarten-Beratung stehen (… was ich sehr löblich finde ;-))).
Sechs Kommentare:
Einige Punkte hat Nicolas bereits aufgegriffen, ich überlasse das aber dir/euch zum Abgleich:
- Titel auf dem Deckblatt: Bitte nicht unterstrichen
- Foto vom Haus: Wirkt verlassen und abweisen, v.a. durch die Stühle. Im Innenteil der Karte würde ich auf ein Hintergrundbild verzichten - es wirkt mir zu unruhig.
- Wenn das Logo auf dem Foto steht sollte, es nicht einen weißen Hintergrund haben
- Der Textsatz im einleitungstext (Seite 2) ist nicht unbedingt gelungen. Die Zeilenumbrüche sind willkürlich, der zentrierte Text für einen Lesetext ungeeignet. Ich würde keine Spalten machen aber dafür mit einem Blocksatz arbeiten.
- Zusatzstoffe sind mal mit Buchstaben, mal mit Zahlen ausgewiesen. Einheitlich umstellen und den Schlüssel mit in die Karte aufnehmen.
- Beilagenhinweis Seite 3: "eine" nur fett hervorheben, nicht größer+unterstrichen. Außerdem "Als Beilagen empfehlen wir:" durch "Als Beilagen stehen zur Wahl oder so" ersetzen. Eine Empfehlung wäre nur eine, weil ja nur eine dabei ist.
- Den Stern-Hinweis auf Seite 6 an zentralerer Stelle (Einleitung?) platzieren, damit man ihn leicht findet.
- Insgesamt ein einheitlicheres Erscheinungsbild:
* Dabei vor allem die zentrierte Texte entsorgen und mehr auf eine gut lesbare Typografie achten. Z.B. vor öffnenden Klammern immer ein Leerzeichen, darin aber nicht.
* Einheitliche Formatierung und Ausrichtung der Speisen (z.B. Seite 11 rechts/links Wechselspiel)
* Bilder der Speisen würde ich verbannen, wenn sie nicht von einem Profi-Food-Fotograf gemacht werden. (Ich weiß selbst, wie schwer es ist Essen ansehlich zu fotografieren.)
* Wenn Logos aufgeführt werden und Hintergrundbild bleibt, immer freistellen.
Ich wollte mich jetzt nicht durch die Kommentare meiner "Vorredner" beeinflussen lassen, weshalb ich diese bewusst (noch) nicht gelesen habe.
Titelseite:
Ich würde den Titel nicht unterstreichen.
Das Logo mit dem Pferd (weißer HG) gehört durchgängig als transparente Grafik umgewandelt.
Das Bild vom Haus mit den Plastikstühlen würde ich durch eines der idyllischen Weidenbilder ersetzen. Das ist doch Euer "Markenzeichen", oder? Nicht das Gebäude. Das würde ich dann auch auf den Hintergrund aller Seiten beziehen.
Seite 2
Schrifttyp Monotype Corsiva durchgehend zu verwenden finde ich etwas schwer zu lesen. Ich würde diesen auf Überschriften beschränken und für den Text einen ohne Serifen verwenden.
Den Hinweis, dass es wegen frischer Zubereitung der Speisen etwas länger dauern kann habe ich schon öfter fast wortgleich gelesen und mich immer etwas daran gestört. Soetwas sollte selbstverständlich sein oder in bestimmten Situationen vom Service beim Gast erläutert werden. Weglassen würde den Text auf dieser Seite auch auf eine lesbare Menge reduzieren.
Seite 3 ff
Mundart finde ich schön, Übersetzungen auch. An den Bezeichnungen der Zusatzstoffe wird man wohl nichts machen können. Ausser Alternativen zu finden, die nicht Kennzeichnungspflichtig sind?
Bei den Schnitzeln: ist es Absicht, dass die Zeilen nicht bündig sind (im Vergleich zu den anderen Rubriken)?
Im Satz müssten durchgängig zuviel eingeschlichene Leerzeichen etc. entfernt werden.
Seite 6
Kleine Speisen "abzüglich € 1,50" - würde ich umformulieren.
Den Banner mit den 3 Bildern unten rechts würde ich entweder irgendwie durchgängig verwenden oder entfernen. Be einem schönen Hintergrundbild fänd ich diesen hinfällig.
Seite 9
Den Text zu den Zusatzstoffen finde ich etwas groß und daher etwas aufdringlich.
Seite 10
Softdrinks - Marken? Spezi ist eine eingetragene Marke, bei den anderen ist man sich nicht sicher, was man bekommt.
Seite 13
Ich bin persönlich kein Freund von der Verwendung von Markenlogos; wenn dann vielleicht etwas kleiner, einheitlich groß. Besonders die zwei größeren Logos oben rechts stören hier etwas.
Seite 15
Piccolo?
"Hausmarke" bei Sekt finde ich auch immer etwas suspekt. Es gibt durchaus günstige Marken, die aber auch gut sind, die man unter Nennung des Namens mit gutem Gewissen dem Gast auch günstiger anbieten kann.
Seite 16 ff
Die Tierbilder sind eine nette Idee. Die Rahmen der einzelnen Bilder finde ich etwas zu peppig, aber wenn hier die Zielgruppe Kinder ist, dann ist das wohl okay.
[ Trackback: Speisekarten-Beratung: Fohlenweide II ] Hier ein weiterer Beweis, dass die Speisekarten-Beratung ernst genommen wird: Frau Maier vom Gasthof Fohlenweide hat die Hinweise meiner Leser für die erste Version ernstgenommen und in eine neue Version der Karte überführt, die sie gleich noch einmal zu
[ Trackback: Speisekarten-Beratung: Fohlenweide (2) ] Die Karte der Fohlenweide hat ja für viel Gesprächsstoff gesorgt, so dass ich hier nur noch wenig anzufügen habe (wobei ich mich auf die Version III beziehe). – Also los:
[ Trackback: Speisekarten-Beratung: Fohlenweide IV ] Und mit einem gewissen Stolz meinerseits – und sicherlich auch von Familie Meier – präsentiere ich hier gerne das Endprodukt der Speisekarten-Beratung für den Gasthof Fohlenweide:
Na dann fangen wir mal an...
Fohlenweise in Anführungszeichen oder unterstrichen wie auf Seite 2 würde ich mal sein lassen. Ich bin auch kein großer Anhänger des ClipArt-Pferdes. Auch wenn das technisch schwieriger umzusetzen ist, das Logo auf weißem Hintergrund über dem Bild ist auch nicht so schön.Warum Gasthof ganz unten auf einmal in einer anderen Schriftart als sonst auf der ganzen Seite zu lesen ist, verstehe ich auch nicht.
Kommasetzung nochmal kontrollieren lassen!
Seite 3, das letzte a von der Briaha ist (wohl aus Platznot) kleiner geworden, achso, das ist ein Zusatzstoffhinweis, sieht verwirrend, nicht schön aus, vielleicht sollte man für diese Hinweise eine klar unterscheidbare, serifenlose Schrift nehmen, klebt zu dicht am Preis auf jeden Fall.
Ein d zu viel "ind Handarbeit"
Ein Abstand zu viel bei "Baurabrodwiarschd ond Sauerkraut"
Ein s zu wenig bei "gebratener Fleichkäse"
Hinter ( bitte kein Leerzeichen
zusammenfassend: insgesamt noch viele Schlampereien beim Satz korrigieren!
"auch als kleine Portion abzüglich € 1,50" - etwas verschwurbelte Formulierung, sollte man überdenken
Orangenlimo enthält auf jeden Fall als Zusatz Farbstoff, wenn nicht noch mehr, muss man recherchieren.
Bei Cola Marke genannt, bei der Limo nicht, sollte man überdenken
Zitronenlimo *kann*, muss aber nicht ebenfalls deklarationspflichtige Zusatzstoffe enthalten
Brauereilogos noch unmotivierter eingesetzt als in meiner Karte
Die Piccolo- (hier: Pikkolo) Problematik ist schon öfter behandelt worden!
Die Dialektsachen gefallen mir eigentlich sehr gut, sind optisch leider ein bißchen schwierig wegen der teilweise notwendigen hochsprachlichen Übersetzung. Das macht das ganze etwas unruhig.
Die Vorstellung der Tiere finde ich eine nette Idee, vielleicht sollte man das zur Auflockerung eher durch die ganze Karte ziehen als drei Fotoseiten en bloc am Ende dranzuklatschen.
Jetzt bitte nicht beleidigt sein: SO schön sieht das Haus auch nicht aus, dass man es durchgehend als Hintergrund benutzen muss. Es wirkt halt eher wie ein x-beliebiges Einfamilienhaus, zumal ganz ohne Leute und mit den sich in Aufräumstellung befindenen Plastikstühlen. Ich würde dann lieber irgendwelche Pferde als Hintergrundbild nehmen oder das Restaurant, aber mit Leuten, die dort sitzen. Kann natürlich rechtlich problematisch aein, aber so unbelebt wirkt das eher trist.
Bei den Spirituosenpreisen wirkt es etwas seltsam für mich, dass der Jägermeister teurer ist als ein Enzian. Selbst wenn die Brände im Einkauf billiger oder gleichteuer sind, würde ich die teurer verkaufen als den Jägermeister. Das wirkt einfach besser. Gäste erwarten von sich aus, dass Brände qualitätsvoller sind als das eindeutige Industrieprodukt Jägermeister. Warum sollte man die Erwartung der Gäste enttäuschen? Der Erdbeerlimes scheint mir im Vergleich wieder überteuert. Ich würde die Getränke zu gleichpreisigen Gruppen zusammenfassen und dann jeweils nur einmal den Preis aufführen.
Vielleicht sollte man die Karte auch eher auf 12 Seiten eindampfen, so ein Riesensortiment ist es auch nicht, dass das nicht ohne Platznot ginge. Dann gibt es weniger leeren Raum. Mich als Gast nervt das immer, wenn ich viele Seiten für gar nicht so viel Angebot durchblättern muss.
Es sind zwar anscheinend irgendwelche Zusatzstoffe bei den Speisen und Getränken drin, jedoch werden die in der Karte überhaupt nirgends aufgelöst. Es scheinen auch nicht mehr als zehn insgesamt zu sein, insofern würde ich mich entweder für Zahlen oder für Buchstaben entscheiden, aber kein Mischsystem.