Die kleinste Speisekarte der Welt

Ganz in meiner Nähe ist sie zu bestaunen, allerdings nur mit dem Mikroskop: Die kleinste Speisekarte der Welt. Dieses rekordverdächtige Exemplar wurde an der PTB in Braunschweig erstellt und ist in der dortigen Mensa zu bestaunen.

Entwickelt wurde die nur 0,05 Quadratmillimeter große Karte (siehe Abbildung rechts) von der Abteilung Q der PTB, der Abteilung für wissenschaftlich-technische Querschnittsaufgaben als ein Miniaturisierungsexperiment. Die Beschreibungen und Preise der Tagesgerichte der Mensa werden dabei mit einem Metallhalogenid-Laser auf einen Polymerträger aufgebracht. Dieser erlaubt durch verschiedene Wellenlängen im Bereich 510 und 580 nm einen mehrfarbigen Druck.

Am Eingang der Mensa ist derzeitig ein optisches Mikroskop aufgestellt, mit dessen Hilfe die Besucher die Karte lesen können. Der Besucherandrang ist groß, natürlich auch, weil die Auswahl der Speisen sich stark verzögert. Trotzdem sind die Mensaesser begeistert von dieser Idee, unterstreicht sie doch die Einmaligkeit der PTB und weist den technologischen Vorsprung des Instituts eindrucksvoll nach.

Doch die Mitarbeiter der Abteilung Q haben schon die nächste Miniaturisierungsstufe im Sinn: Eine molekulare Speisekarte, die nur noch mit Hilfe eines Rasterelektronenmikroskopes lesbar sein wird! Dort wird dann die Schrift aus einzelnen Atomen zusammengesetzt sein. Damit erreichen sie sicherlich den absoluten Miniaturisierungsrekord für Speisekarten und finden Einzug in das Guiness-Buch der Rekorde. Man darf gespannt sein. – Ich habe mich jedenfalls schon einmal für heute zur Besichtigung des großen Exemplars angemeldet.

Nachtrag: Beim meinem Besuch bei der PTB ist es mir gelungen ein Foto der Karte zu machen!