Speisekarteneffekt
Und wieder was dazugelernt:
Unter dem Speisekarteneffekt versteht man in der Volkswirtschaftslehre den Kostenanstieg, der durch Preisänderungen verursacht wird, also insbesondere durch Inflation.
Dem Effekt liegt die Vorstellung zugrunde, dass häufige Preisänderungen zum häufigen Neudrucken von Speisekarten in der Gastronomie führen. Verallgemeinert gehören zum Speisekarteneffekt alle Kosten, die die Preisänderung verursacht.
[ Wikipedia ]
Was man bei der Referer-Auswertung so alles findet ;-)
Blog-trifft-Gastro 2006: Nachtrag
Ich habe in meinen Sprachnotizen von Blog-trifft-Gastro gerade noch zwei Sprüche gefunden, die ich euch wirklich nicht vorenthalten kann:
„An die Minibar gehen und nachsehen, ob alle Mindesthaltbarkeitsdaten noch in Ordnung sind.“ – Alexander Hänsel auf die Frage, was man als F&B-Manager als erstes bei Übernachtungen in fremden Häusern tut.
„Wenn man die Regelungen aus der Gastronomie konsequent anwendet, müsste man das Kochen und Essen zuhause verbieten. Dort passieren nämlich die meisten Verstöße.“ – Gerhard Schoolmann.
Nur zwei von vielen Dingen, die mich bei dieser Veranstaltung zum Lachen gebracht haben.
Essen in der Zukunft
Gerhard hat einen weiteren interessanten Artikel aus dem Hause Horx zum Thema Food-Trends gefunden. Und ich gebe ihm recht, wenn er darauf hinweist, dass jeder Betrieb die eigenen Karten daraufhin überprüfen sollte, ob sie schon die genannten Trends bedienen:
Megatrends, die das Essen von morgen beeinflussen:
Die fünf Megatrends
- Individualisierung
- Feminisierung
- Multitasking
- Lebensphasen
- Singelisierung
13 Food-Trends
- Ethik Food: Essen mit gutem Gewissen
- Nature Food: natürlich, biologisch und gesund essen
- Sential Food: Geschmacksrevolutionen im Mund
- Slow Food: Produkte mit authentischem Charakter
- Functional Food: Essen als Therapie
- Hand-held Food: maßgeschneidertes „Fingerfood“ für Simultanesser
- Mood Food: Essen als Emotionsmanagement
- Anti Fat-Food: Strategien gegen Übergewicht
- DOC-Food: Produkte mit Herkunftsgarantie
- Fast-Casual: Gesund und schnell genießen
- Call Food: „Essen auf Rädern“ rund um die Uhr
- Clean Food: Purismus nicht nur für Allergiker
- Cheap Basics: Sparoasen der Wohlstandskonsumenten
[ via: Forum Gastronomie ]
[ via: Gastgewerbe Gedankensplitter ]
Also, liebe Gastronomen: Wie sieht es aus? Und liebe Mitgastrosophen: Könnt ihr euch vorstellen, dass diese Trends sich wirklich durchsetzen? Ich bin an einige Stellen durchaus optimistisch.
50.000 Blogleser
Heimlich still und leise hat sich der 50.000ste Besucher ins Speisekarten-Blog getraut. Bin gespannt, wie sich die Zahlen in Zukunft entwicklen. Einen Benchmark habe ich ja schon.
Die blaue Mauritius unter den Speisekarten
… ist eine Karte von der Titanic. Meint jedenfalls Horst Machalz, Speisekarten-Sammler aus Österreich im Interview mit FM4 (ORF). Seiner Ansicht nach haben Speisekarten sogar einen Wert:
[ … ] Alter ist nicht so wichtig. Entscheidend ist oft die Gestaltung. Da waren vielfach berühmte Künstler am Werk. Dann der Anlass. Wenn z. B. bei einem Schiff eine Jungfernfahrt stattfand, ist sie mehr wert als wenn das Schiff schon seit 15 Jahren fuhr. Und natürlich die Häufigkeit. Was sehr teuer ist, sind z.b. Karten aus Zeppelinen. Da sind ja vielleicht nur 35 Passagiere gewesen und die sind auch nur ein paar Jahre geflogen.
[ via: FM4 ]
Die Sammlergeschichte von Herr Machalz ist die klassische Jäger und Sammler-Version mit Hang zum Antiquarischen. Bei mir sieht die ja anders aus. Die Begeisterung für Speisekarten teilen wir allemal.
Gibt’s hier nicht!
Nein, nein und nochmal nein. Ihr könnt mich nerven, bis ihr umfallt. Auf dieser Seite wird nichts verkauft, daher gibt es weder Preislisten, noch Produktkataloge, noch Lieferzeiten. Da helfen auch keine E-Mails mit noch so formvollendeten Anfragen. Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Und weil das bisher offensichtlich noch nicht klar genug war, gibt es dazu jetzt eine FAQ.
PS: Die letzten beiden Anfragen waren mal wieder so dermaßen dummdreist (von formvollendet soweit entfernt, wie ein McD-Hamurger von einem vollwertigen Essen), dass ich das jetzt mal sagen musste.
Klare Ansagen erwünscht
Jucheissa, die Deutschen entdecken die regionale Küche wieder für sich. Finde ich gut. – Und sie mögen klare Aussagen, welche Küche ein Haus anbietet und nicht das Bli-Bla-Blub-Allerlei mancher Läden, die sich so gar nicht entscheiden wollen, was sie nun sind:
Zunächst fällt auf, dass die Gäste Restaurants mit klarer Spezialisierung bevorzugen. [ &hellip ] Der größte Verlierer mit einem Rückgang von 71,4 Mio. Euro ist die Bedienungsgastronomie ohne eindeutige Ausrichtung. Profil ist also auch bei der Küchenrichtung entscheidend.
[ via: AHGZ ]
Für Diversifizierung einzelner Läden bin ich ja wenig zu begeistern. Daher ist mir diese Statistik höchst sympatisch ;-))
Sony-Ericsson W810i – Kommando zurück!
Ich fasse es nicht! Von wegen nicht lernresistent. Sony-Ericsson ist beim W810i (entgegen ersten Mutmaßungen) sogar mehr als lernresistent. Bei meinem CeBIT-Besuch habe ich mir das Teil nämlich angesehen und war entsetzt!
Anschluss für Standardkopfhörer – hört sich solange toll an, bis man sieht, was Sony-Ericsson beim W810i daraus gemacht hat: Ein popelig-billiges Adapter in Form des proprietären Sony-Steckers mit einem bamseligen Stück Kabel an dessen Ende nach zehn Zentimetern eine Klinkenbuchse verlötet ist! (Wer hat auch wirklich geglaubt, die Junx würden eine ordinäre Klinkenbuchse in ihr wunderschönes W810i-Gehäuse setzen?)
Zum Ausgleich hat man beim W810i die vom W800i bekannte Linsenabdeckung weggelassen – eine der sinnvollen Eigenschaften lässt man natürlich sicherheitshalber weg, wenn man schon so eine schöne Kopfhörerlösung anbieten muss. Folge: Nichts mehr mit Kamera ein und aus durch simples Öffnen/Schließen der Linsenabdeckung. Dafür nach hinlänglicher Betriebsdauer wieder schön verkratzte Linsen.
Ich gebe es auf, ihr lieben Handyhersteller. Ihr ward, seid und bleibt lernresistent.
CeBIT 2006 – Eindrücke
Vielleicht habe ich es mir auch eingebildet, aber die CeBIT war diesmal ruhiger als sonst. Allerdings war ich das erste Mal an einem Freitag da – und das innerhalb der letzten 20 Jahre. Denn mir fiel beim Reingehen auf, dass ich bisher bei jeder CeBIT war. Ja, sogar schon zu Zeiten, als die IT noch bei der Industriemesse gezeigt wurde.
Dieses Jahr war ich fast ausschließlich zum Arbeiten da und konnte nur im Vorbeilaufen auf die Unterhaltungselektronik achten. Mit Business Intelligence will ich hier nicht langweilen, daher nur die Geschichten aus den anderen Ecken der CeBIT:
Als Erstes fiel mir der Logitech-Stand ins Auge. Ein Klassiker unter den CeBIT-Ständen. Fertig gepackte Taschen standen bereits rund um den Stand verteilt. Davor zwei Blondinen in Röcken, die bis kurz unter die Achseln reichten. Der Brüller waren dann die Gürtel, die diese Röcke hielten: Die Schnalle war eine LED-Matrix, auf der eine Laufschrift animiert wurde. „ASK ME“ – stand da. Das Display fasst aber nur vier Zeichen und so stand da immer mal wieder „K ME“ – und man konnte sich drei andere Buchstaben davor denken. – Der Rest des Standes enthielt keinerlei Nutzinformationen. Nur ein paar Rennautos und sabbernde Kids, die Simulationen mit den neuesten Lenkrädern fahren wollten – und Tüten abgreifen natürlich. So einen schwachen Stand habe ich dann wirklich schon lange nicht mehr gesehen.
Auf meinem Weg in die Halle 3 bin ich dann noch durch Halle 26 gegeistert. Da musste ich sozusagen bei Sony vorbei. Aber das ist einen extra Eintrag wert.
PS: Warum muss in Deutschland eigentlich alles eingezäunt sein? Ein Rolle Stacheldraht am oberen Ende dieser wirklich schmucken und unauffälligen Dinger hätte mich nicht gewundert.
Immer wieder Zusatzstoffe
Ich bekomme immer wieder Anfragen, ob denn die Kennzeichnung von Zusatzstoffen wirklich nötig sei. Man könnte das doch vielleicht nicht so eng sehen und schließlich stünden ja auf so vielen Karten keine Angaben dazu. – Dazu ein paar Worte:
Die Verordnung über die Zulassung von Zusatzstoffen zu Lebensmitteln zu technologischen Zwecken, kurz Zusatzstoffzulassungsverordnung oder ZZulV, ist da eindeutig. Nach §9 Absatz 6 gilt: „Die Angaben [ … ] sind gut sichtbar, in leicht lesbarer Schrift und unverwischbar anzugeben [ … ] bei der Abgabe von Lebensmitteln in Gaststätten auf Speise- und Getränkekarten [ … ]“. Ich kenne zwar bisher noch keinen Fall, in dem konkret gegen einen Betrieb vorgegangen wurde, aber §10 ordnet eine Nichtkennzeichnung als Straftat ein. (Ich gehe davon aus, dass fehlende Kennzeichnungen auf Speisekarten nicht als Fahrlässigkeit durchgehen würden. Was sagen die Rechtsexperten?)
Was lernen wir daraus? Die ungeliebten Fußnoten müssen sein. Ob diese zwingend am unteren Seitenrand einer Karte auftauchen müssen oder als Endnoten am Ende der Karte (oder an anderer Stelle) gesammelt werden dürfen, bleibt zunächst dahingestellt.
Aber es gibt trotzdem eine rechtlich einwandfreie Möglichkeit eine Karte ohne Fußnoten zu erhalten (die ich allen Anfragern nenne): Ausschließlich Produkte ohne kennzeichnungspflichtige Zusatzstoffe verwenden. So einfach ist das ;-)