Ich trinke gerne Champagner
… sehr gerne sogar. Genauso wie Madame Lilly Bollinger:
Ich trinke Champagner,
wenn ich froh bin,
und wenn ich traurig bin.
Manchmal trinke ich davon,
wenn ich allein bin;
und wenn ich Gesellschaft habe,
dann darf er nicht fehlen.
Wenn ich keinen Hunger habe,
mache ich mir mit ihm Appetit,
und wenn ich hungrig bin,
lasse ich ihn mir schmecken.
Sonst aber rühre ich ihn nicht an,
außer wenn ich Durst habe.
13 Jahre Speisekarten-Blog
Tja, und wieder jährt sich das Speisekarten-Blog. Ich lasse mich nicht unterkriegen. Die Gedanken, die ich hier veröffentliche, werden zwar weniger, aber das liegt nicht daran, dass ich weniger über Speisekarten nachdenke. Vieles von dem, was ich dazu denke/meine/glaube/weiß, habe ich in den vergangenen Jahren allerdings bereits aufgeschrieben.
Speisekarten sind erfreulicherweise ein stabiles Element in unserer Gesellschaft. Essen & Trinken hält halt Leib und Seele zusammen. Und die Karte, aus der man das Leckerste wählen kann, gehört ganz einfach immer noch dazu. Digitalisierung, die derzeit nahezu alle unsere Lebensbereiche verändert, ist bei den Speise- und Getränkekarten bislang wenig bis gar nicht zu beobachten – jedenfalls in der stationären Gastronomie.
Die Speisekarten-Seite rückt derweil in den Ergebnissen der großen Suchmaschinen immer weiter nach hinten. Kleine Seiten, die ohne Marketing-Etat, SEO-Budget, Social Media-Team, Suchmaschinenoptimierung und durchgestyltem Facebook-Auftritt auskommen wollen, werden dort eben nach hinten zu den Schmuddelkindern verbannt. Ohne „Marketing“ gehen die Algorithmen der Suchmaschinen nämlich davon aus, dass meine Meinung, mein Wissen, meine Beiträge für die Welt da draußen unwichtig sind. Stattdessen zählen Schlagworte und eingehende Links. Das eigentliche Expertenwissen (vulgo: Kopfmonopol) wird hinten angestellt. Marketing ist in dieser Gemengelage wichtiger als Inhalt.
Genug der Quengelei. Nüchtern festgestellt, werde ich auch weiterhin mein eigenes Ding durchziehen. Übermäßige Anstrengungen, um Suchmaschinenalgorithmen zu befriedigen, gehören nicht dazu. Technisch ist die Speisekarten-Seite sicherlich nicht perfekt, aber weitestgehend auf Stand – inkl. Zugriff über Mobilgeräte. Das Design spricht mich persönlich nach all den Jahren immer noch an.
Obwohl die Besucherzahlen der Speisekarten-Seite massiv zurückgegangen sind, werde ich immer noch gefunden und meine Meinung/Expertise ist weiterhin von Interesse – wie u. a. wie dieser aktuelle Eintrag beweist. Außerdem zitiere ich gerne Blog-Leser wie diese: „Ein kleiner Lichtblick im Kommerzjungel des Internets!“
Und auch diejenigen, die diesen Eintrag gerade lesen, haben mich natürlich gefunden ;-) – Vielen Dank dafür.
Wer mag, schreibt mir doch bitte ein paar Zeilen (als Kommentar hier oder per E-Mail), ob und wie er die Speisekarten-Seite angesichts globaler Content Hubs und suchmaschinenoptimierter Marketing-Seiten einschätzt: Überflüssiges Relikt aus alten Zeiten oder (weiterhin) anregende Quelle fundierten Wissens zu Speisekarten? Ich würde mich sehr darüber freuen.